Nach einem Unfall denken viele Fahrzeughalter:
„Das Auto ist repariert, also wieder wie neu.“
Doch auf dem Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich häufig ein anderes Bild. Selbst technisch einwandfrei instand gesetzte Fahrzeuge erzielen beim Verkauf oft geringere Preise. Der Grund liegt im sogenannten merkantilen Minderwert – einem Wertverlust, der bleibt, obwohl der Schaden längst behoben ist.
Dieser Effekt betrifft nicht nur teure Neuwagen, sondern kann auch bei jüngeren Alltagsfahrzeugen ins Gewicht fallen. Käufer zahlen schlicht weniger für ein Auto, das einen Unfall in seiner Historie hat – unabhängig davon, wie professionell die Reparatur durchgeführt wurde.
Was genau bedeutet „merkantiler Minderwert“?

Der Begriff beschreibt den bleibenden Wertverlust eines Fahrzeugs nach einem Unfall, der allein durch die Tatsache entsteht, dass es als „Unfallwagen“ gilt. Auch wenn alle Teile ordnungsgemäß repariert oder ersetzt wurden, bleibt der Makel bestehen.
Wie hoch dieser Minderwert ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem vom Alter des Fahrzeugs, der Laufleistung, der Schwere des Schadens und der Qualität der Instandsetzung. Besonders bei neueren oder gut erhaltenen Autos kann der finanzielle Unterschied mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro betragen.
Warum der Minderwert rechtlich relevant ist
Der merkantile Minderwert wird im deutschen Schadensersatzrecht anerkannt. Das bedeutet: Wer unverschuldet in einen Unfall verwickelt wurde, hat in der Regel Anspruch auf eine Erstattung dieses Wertverlusts durch die gegnerische Versicherung.
In der Praxis wird dieser Anspruch jedoch oft übersehen – vor allem, wenn kein professionelles Unfallgutachten vorliegt. Ein erfahrener KFZ-Gutachter kann den Minderwert sachgerecht beziffern und im Gutachten dokumentieren. Nur so lässt sich der Anspruch gegenüber der Versicherung nachvollziehbar belegen.

Welche Rolle spielt das Unfallgutachten?
Ein Schadengutachten dient nicht nur dazu, die Reparaturkosten zu ermitteln. Es enthält auch eine objektive Bewertung des Fahrzeugwerts vor und nach dem Unfall. Der Gutachter berücksichtigt dabei technische und wirtschaftliche Aspekte, bewertet den Umfang des Schadens und errechnet daraus den Minderwert.
Versicherungen orientieren sich an diesen Gutachten, wenn sie die Entschädigung festlegen. Ohne ein unabhängiges Gutachten bleibt der Wertverlust häufig unberücksichtigt – und der Geschädigte verzichtet unbewusst auf einen Teil seines Anspruchs.
Lokaler Bezug: Warum regionale Expertise hilft
In Städten wie Mönchengladbach profitieren Autofahrer von kurzen Wegen und persönlicher Betreuung durch lokale Gutachter. Diese kennen die Abläufe der Versicherungen, Werkstätten und Rechtsanwälte vor Ort und können schnell reagieren.
Ein regionaler KFZ-Gutachter sorgt dafür, dass die Bewertung zeitnah erfolgt und die Unterlagen für die Regulierung vollständig sind – ein entscheidender Vorteil, wenn es um eine reibungslose Abwicklung geht.
Fazit
Der merkantile Minderwert ist ein oft unterschätzter Teil der Unfallregulierung. Er entsteht nicht durch technische Mängel, sondern durch Marktmechanismen – und kann erhebliche finanzielle Auswirkungen haben.
Wer nach einem Unfall seinen vollständigen Anspruch sichern möchte, sollte auf ein unabhängiges Unfallgutachten setzen. Nur eine fundierte Bewertung schafft die Grundlage für eine faire Entschädigung und sorgt dafür, dass der Wertverlust korrekt berücksichtigt wird.

								
															
